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Dokumentations- und Gedenkstätte
Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Boot-Bunker Valentin e.V.

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Massengrab

Massengrab

Die erste Stele des Geschichtslehrpfads erinnert seit 2002 an das einstige Massengrab für die 783 Opfer der umliegenden Lager. Vorher war dieser Ort in Vergessenheit geraten. In dem Grab wurden überwiegend sowjetische und polnische Lagerinsassen ab Frühjahr 1944 bis Kriegsende notdürftig verscharrt.

Schon im Oktober 1945 erwog man in Bremen die Einrichtung eines "KZ-Ehrenfriedhofs Farge", der jedoch nicht realisiert wurde. Ein Grund war das Problem der verwaltungsmäßigen Zuständigkeit, da das Massengrab auf nun niedersächsischem Gebiet lag. Deshalb wurden die Toten exhumiert und zur zentralen Bremer Gedenkstätte nach Bremen-Osterholz umgebettet. Sie konnten nicht mehr identifiziert werden. Die Verlegung nach Bremen ist aus heutiger Sicht zu bedauern, da gelegentlich behauptet wird, es habe hier keine Toten gegeben. Dass dies nicht stimmt, würden die Gräber jedem beweisen.

Weitere Opfer der Zwangsarbeit – vermutlich 54 – wurden auf dem Friedhof der evangelisch reformierten Kirche Neuenkirchen beerdigt. Dieses Grab existiert heute ebenfalls nicht mehr. Die Toten wurden exhumiert und – soweit sie identifiziert werden konnten – in ihre Heimat oder ebenfalls zur zentralen Gedenkstätte nach Bremen-Osterholz umgebettet.

Dass es im Bereich der Lager Massengräber gab, war der umliegenden Bevölkerung bekannt. Der Präsident des Senats der Stadt Bremen ging 1948 von 1.000 bis 5.000 Toten in dem KZ-Massengrab in Bremen-Farge aus; darüber hinaus von etwa 200 weiteren Toten auf dem Gelände der Wifo im Bockhorner Wald. Wifo ist die Abkürzung für "Wirtschaftliche Forschungsgemeinschaft", die dort ein unterirdisches Tanklager baute.

Arrangement
Das Arrangement der Gedenkstele für das Massengrab

Gedenkstele
Die Stele mit Informationstafel

Text der Informationstafel:

An diesem Ort befand sich ein Massengrab mit mindestens 783 Toten. Hier wurden überwiegend polnische und sowjetische Menschen nach ihrem qualvollen Tod als Opfer der "Vernichtung durch Arbeit" im Frühjahr 1944 bis Kriegsende 1945 verscharrt.

Es handelt sich um Tote aus

  • - den Außenlagern Bremen-Farge und -Blumenthal (Bahrsplate) des Konzentrationslagers Neuengamme,
  • - dem "Arbeitserziehungslager" Bremen-Farge und vermutlich
  • - den Lagern für sowjetische Kriegsgefangene

Zwischen dem 20.01. und 14.02.1949 wurden diese Toten auf den Friedhof in Bremen-Osterholz umgebettet.

Im April 2005 setzten Mitglieder der "Irish Seamen's Relatives Association" neben die Gedenkstele ein Holzkreuz. Es erinnert an den Irischen Seemann Patrick Breen, der nach dem II. Wetkreg als vermißt galt. Nachforschungen haben ergeben, dass er in AEL Farge inhaftiert war, und im Lager verstarb. Er wurde vermutlich im Massengrab bestattet.

Holzkreuz

Text des Kreuzes:

- In Memory of the -
Able Seaman Patrick Breen
S.S. Athelfoam
Who died age 58
on 13 May 1943 in Farge
Son of Moses and Annie Breen
of Wexford, Republic of Ireland
Remembered with Honour

Friedhof Bremen-Osterholz
Heute ruhen die Toten aus dem Massengrab auf dem Friedhof Bremen-Osterholz in diesem Grab

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